Blepharopsis mendica - Kleine Teufelsblume

Allgemeine Informationen

Wissenschaftlicher Name: Blepharopsis mendica
Deutscher Name: Kleine Teufelsblume
Verbreitung: Nordafrika, Südwestasien, Türkei, Kanarische Inseln
Habitat: Trockene Wälder, Felsen und Halbwüste
Größe: Weibchen ca. 6 cm
Männchen ca. 5,5 cm
Lebenserwartung: Weibchen bis zu 1,5 Jahre
Männchen bis zu 1 Jahr
Farbvarianten: Basis weiß mit braun-, grün- o. türkis-Zeichnung
Aggressivität: mittel*
Schwierigkeitsgrad: mittel (wärmebedürftig)

*bis zu L4/L5 Gruppenhaltung möglich (bzw. Männchen bis in das Adultstadium in Gruppe)

Systematik

Ordnung: Mantodea
Familie: Empusidae
Unterfamilie: Blepharodinae
Gattung: Empusini

 

  • Unterart Blepharopsis mendica mendica FABRICIUS (1775)
  • Unterart Blepharopsis mendica nuda GIGLIO-TOSS (1917)

Haltung

Terrarium (LxBxH):

  • Einzelhaltung: ab 20 x 20 x 20 cm
  • Gruppenhaltung: ab 30 x 30 x 40 cm für 3 – 4 Adulttiere
  • kleinere Stadien können in kleineren Behausungen großgezogen werden (zur Häutung immer doppelte Körperlänge Platz nach unten)

Temperatur:
Tags 28 – 35 °C, Nachts Zimmertemperatur (unter 18°C kein Problem)

Relative Luftfeuchte:
ca. 30 – 40 %, Gelegentlich 60 % bei guter Durchlüftung. Wenig bis gar nicht sprühen!

Einrichtung:

  • Bodengrund: Erde, Sand, Küchenpapier, Kies o.ä. (Tiere halten sich selten auf dem Boden auf)
  • Äste (auch horizontal/gebogen) mit ca. 0,5 – 1,0 cm Durchmesser. Wegen fehlenden Haftorganen an den Tarsen der Gattung können sich die Tiere nicht an glatten Flächen festhalten. Klettermöglichkeiten bis an die Decke schaffen!
  • Gaze im Deckel von Vorteil. Keine Metallgaze verwenden, da dadurch die Krallen an den Tarsen abbrechen können.
  • Nach Belieben lebende oder Kunst-Pflanzen (Achtung vor Pestiziden oder anderen giftigen Stoffen!).
  • Reinigung mit Essigreiniger oder biologisch abbaubarem Glasreiniger (mit klarem Wasser abspülen).

Futterempfehlung

L1 Kleine Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster)
L2/L3 Große Fruchtfliegen (Drosophila hydei)
L4/L5 Goldfliegen
L6 bis adult Gold- und Schmeißfliegen

Diese Art verträgt auch krabbelnde Futtertiere wie z.B. Schaben entsprechender Größe.

Geschlechtsbestimmung

Generell: 8 sichtbare Sternite (“Bauchringe”) beim Männchen, 6 beim Weibchen (klick)

Außerdem

  • subadult/adult: Fühler der Männchen deutlich verdickt (“doppelt gekämmt”)
  • ab L3/L4: Die Weibchen besitzen 5 Abdominalanhängsel (“Stacheln auf der Bauchunterseite”), Männchen hingegen 6 Stück (letzter “Stachel” meist kleiner)

Zucht

Adultstadium (= ausgewachsen + beflügelt):
Weibchen in L9, Männchen in L8
Anzahl der Häutungen kann variieren (z.B. bei ungewöhnlichen Temperaturen oder Verletzungen)

Geschlechtsreif nach Adulthäutung:
Männchen ab 7 Tagen
Weibchen ab 10 Tagen

Kopulationsdauer:
ca. 2 – 6 Stunden

Ootheken (Eipakete)
Größe: bis zu 2,0 cm
Form: rundlich + länglich (kastenförmig), mit feinem Schaum überzogen, kleiner Faden am Ende
Farbe: hellbraun/gelblich
Ablageort: an dicken Ästen oder glatter Oberfläche
Erste Oothek nach Adulthäutung: ca. 14 Tage
Intervall: ca. 10 Tage
Anzahl: bis zu 10 Stück

Inkubation und Schlupf
Dauer bis Schlupf: ca. 4 Wochen
Temperatur und Luftfeuchte wie Tiere (siehe oben).
Schlupfquote: bis zu 60 Stück (durchschnittlich 30)
Größe nach Schlupf (L1): ca. 4 mm

Weiterführendes

Die Kleine Teufelsblume mag es heiß und trocken. Sie ähnelt von den Haltungsbedingungen und vom Aussehen her ihrer größeren Verwandten Idolomantis diabolica (Große Teufelsblume). Die Kleine Teufelsblume ist jedoch deutlich einfacher zu halten, da die Risiken einer Fehlhäutung wesentlich geringer sind und sie nicht so wählerisch ist, was das Futter anbelangt.

Tiere aus der Türkei und den Kanarischen Inseln benötigen eine Diapause (ca. 15-20°C im subadulten Stadium über mehrere Wochen, dazu eine höhere Luftfeuchte und eine geringere Beleuchtungsdauer von ca. 6 – 8 Stunden pro Tag), um sich ordentlich zu Entwickeln. 

Die hier gezüchteten Tiere stammen aus durchgehend wärmeren Gebieten, daher ist bei diesen keine Diapause nötig.

Quellen

  • Eigene Erfahrung
  • www.swissmantis.ch (März 2013 – Website nicht mehr verfügbar)
  • www.mantisonline.de (Juli 2017)

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