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- Rhombodera valida
- Sibylla pretiosa
- Sphodromantis gastrica
- Sphodromantis lineola
- Theopropus elegans
Hymenopus coronatus - Orchideenmantis
Allgemeine Informationen
Wissenschaftlicher Name: | Hymenopus coronatus |
Deutscher Name: | Orchideenmantis / Kronenfangschrecke |
Verbreitung: | Malaysia, Indonesien, Sumatra, Indien, China |
Habitat: | Regenwald |
Größe: | Weibchen ca. 9 cm Männchen ca. 4 cm |
Lebenserwartung: | Weibchen bis zu 1,5 Jahre Männchen bis zu 1 Jahr |
Farbvarianten: | weiß/rosa/gelb/hellgrün |
Aggressivität: | mittel* |
Schwierigkeitsgrad: | schwer (emfpindliche Art) |
*bis zu L3/L4 Gruppenhaltung möglich (bzw. Männchen bis in das Adultstadium in Gruppe).
Kannibalismus trotzdem nie auszuschließen!
Systematik
Ordnung: | Mantodea |
Familie: | Hymenopodidae |
Unterfamilie: | Hymenopodinae |
Tribus: | Hymenopodini |
Gattung: | Hymenopus |
Erstbeschreibung (Jahr): OLIVIER (1792)
Weitere Arten dieser Gattung:
- Hymenopus coronatoides (WANG, LIU & YIN, 1994)
Haltung
Terrarium (LxBxH):
- Einzelhaltung: ab 20 x 20 x 30 cm
- kleinere Stadien können in kleineren Behausungen großgezogen werden (zur Häutung immer doppelte Körperlänge Platz nach unten)
Doppel-Belüftung (Lüftungsfläche oben + unten) empfohlen, um Stickluft vorzubeugen.
Temperatur:
Tags 25 – 30 °C, Nachts Zimmertemperatur (unter 18°C kein Problem)
Relative Luftfeuchte:
ca. 50 – 60 %
Einrichtung:
- Bodengrund: Erde, Sand, Küchenpapier, Kokoshumus, Kies o.ä. (Tiere halten sich selten auf dem Boden auf)
- Äste (auch horizontal/gebogen) und breitblättrige feste Pflanzen
- Nach Möglichkeit lebende Pflanzen mit großen und langen Blättern (z.B. Orchideen, Bromelien, Bogenhanf) zur Oothekenablage.
- Reinigung mit Essigreiniger oder biologisch abbaubarem Glasreiniger (mit klarem Wasser abspülen).
Futterempfehlung
L1 | Kleine Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) |
L2/L3 | Große Fruchtfliegen (Drosophila hydei) |
L4/L5 | Goldfliegen |
L6 bis adult | Schmeißfliegen |
Diese Art verträgt auch krabbelnde Futtertiere wie z.B. Schaben entsprechender Größe.
Geschlechtsbestimmung
Generell: 8 sichtbare Sternite (“Bauchringe”) beim Männchen, 6 beim Weibchen (siehe hier)
Außerdem: Starker Geschlechtsdimorphismus (Männchen erreicht nur ca. ein Drittel der Körperlänge des Weibchens)
Zucht
Adultstadium (= ausgewachsen + beflügelt):
Weibchen in L9, Männchen in L7
Anzahl der Häutungen kann variieren (z.B. bei ungewöhnlichen Temperaturen oder Verletzungen)
Geschlechtsreif nach Adulthäutung:
Männchen ca. 7-10 Tage
Weibchen ca. 3-4 Wochen
Kopulationsdauer:
ca. 30 min
Ootheken (Eipakete)
Größe: bis zu 7 cm
Form: flach und rundlich
Farbe: frisch weiß, später gelblich
Ablageort: bevorzugt lange glatte Blätter
Erste Oothek nach Adulthäutung: ca. 3 – 6 Wochen
Intervall: ca. 7 – 14 Tage
Anzahl: bis zu 6 Stück
Inkubation und Schlupf
Dauer bis Schlupf: ca. 4 – 8 Wochen
Temperatur wie Tiere (siehe oben), rel. Luftfeuchte über 60% (bei guter Durchlüftung)
Schlupfquote: bis zu 100 Stück
Schlupfzeitpunkt: nach Sonnenaufgang (morgens bei Helligkeit)
Größe nach Schlupf (L1): ca. 5 mm
Alle hier beschriebenen Zucht-Informationen dienen nur zur Orientierung. Tatsächliche Gegebenheiten hängen immer von Temperatur und Nahrungsangebot ab!
Weiterführendes
Wichtig für einen Zuchtansatz: Männchen benötigen zwei Häutungen weniger als die Weibchen, um das Adultstadium zu erreichen!
Der natürliche Lebensraum von Hymenopus coronatus (Orchideenmantide) sind die Regenwälder Südostasiens, sowie Nordindiens und Südchinas. Dort ist sie zumeist auf oder in der Nähe von Orchideen zu finden, deren Blütenform und -farbe sie in perfekter Art und Weise nachahmt. Dabei variiert die Färbung von Hymenopus coronatus insbesondere in den juvenilen Stadien zwischen weiß und rot, je nachdem welche Farbe die bewohnte Orchidee aufweist. Die Augen dieser Mantidenart verfärben sich nachts auffallend dunkelviolett, was durch eine Veränderung der Facettenaugen zustandekommt, um auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch sehen zu können.
Um ihrem hohen Feuchtigkeitsbedarf gerecht zu werden sollten regelmäßig ihre Fangarme und der Untergrund, auf dem sie sich befindet mit einem Pflanzensprüher so besprüht werden, dass sich Tropfen bilden, die die Gottesanbeterin trinken kann. Jedoch reagiert sie, wie alle Mantidenarten, empfindlich auf Stickluft, weswegen Staunässe vermieden werden muss. Was das Futter anbelangt ist sie nicht sehr wählerisch. Als Blütenmantiden bevorzugen sie blütenbesuchende Fluginsekten wie Fliegen und Falter. Doch insbesondere die ausgewachsenen Weibchen fangen auch verhältnismäßig große und wehrhafte Beute wie zum Beispiel Heuschrecken oder Schaben.
Für einen gut funktionierenden Stoffwechsel benötigt diese Art höhere Temperaturen als normalerweise in Wohnräumen herrschen. Mit einer Lampe, die über dem Terrarium installiert wird, lässt sich die Mindesttemperatur von 24°C jedoch leicht erreichen.
Der Geschlechtsdimorphismus der Orchideenmantide ist besonders in der Körpergröße ausgeprägt. Die Männchen erreichen nur maximal die Hälfte der Länge der Weibchen. Auch benötigen die Männchen zwei Häutungen weniger, um adult zu werden. Um Kannibalismus zu vermeiden sollte man deswegen schon im Larvenstadium die Weibchen von den Männchen trennen. Männchen entwickeln ein braunes Band im Nacken, Weibchen hingegen ein grünes Band. So lassen sich spätestens ab der fünften Häutung (L5) die beiden Geschlechter relativ zuverlässig unterscheiden. Für die Zucht können die Männchen kühler gehalten werden, sodass sie bei Eintreten der Geschlechtsreife der Weibchen noch nicht zu alt sind. Um Inzucht zu vermeiden sollten jedoch nicht zu häufig Männchen und Weibchen der gleichen Elterntiere untereinander verpaart werden. Die Männchen dieser Art sind wenig aggresiv, wodurch sie gut in Gruppe gehalten werden können. Sie sind außerdem gute Flieger. Auch die Weibchen können fliegen, jedoch wesentlich ungeschickter.
Die Geschlechtsreife zeigt das Weibchen in den frühen Abendstunden (Dämmerung) durch deutliches Pheromone-Sprühen an. Dabei biegt sie ihr Hinterteil weit von den Flügeln ab. Zur Paarungseinleitung hält sich das Männchen an den Flügeln der Weibchen fest und verharrt dort einige Zeit, bevor es zur Paarung ansetzt. Häufig ist dabei ein Trommelritual zu beobachten, wobei das Männchen mit den Fangarmen auf den Flügeln des Weibchens hörbare Trommelbewegungen vollführt.
Die Ootheken (Eigelege) der Weibchen sind anfangs weiß und können so lang wie das Weibchen selbst sein. Die Ootheken werden mit der Zeit bräunlicher und um sie vor dem Austrocknen zu schützen sollten sie in einer feuchten Umgebung gezeitig werden. Hier ist jedoch auch Stickluft zu vermeiden um Schimmelbildung vorzubeugen. Ootheken werden bevorzugt an glatten Oberflächen gebaut. Am besten eignen sich hierfür lange feste Blätter, wie sie zum Beispiel Orchideen aufweisen. Der im Pflanzenhandel oft erhältliche Bogenhanf (Sansevieria) ist eine preiswerte Alternative. Wird kein passender Ort für den Oothekenbau gefunden, wandern die Weibchen mitunter tagelang suchend durch das Terraium und verweigern dabei oft auch die Nahrungsaufnahme. Sind die ersten Larven aus einer Oothekgeschlüpft können an den beiden Folgetagen noch einige Tiere nachkommen.
Quellen
- Eigene Erfahrung
Aktuell bei uns in Zucht
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